Die Ursachen von Durchfall sind vielfältig

Jeder Hundebesitzer kennt das Problem und es gibt wohl kaum einen Hund, der in seinem Leben noch nie Durchfall hatte. Als Durchfall bezeichnet man Kot mit beginnenden bis vollständigen Formverlust , also von sehr weich über breiig bis hin zum flüssigen Kot.
Der Durchfall ist keine eigenständige Erkrankung, sondern „nur“ ein Symptom, das etwas im Darmtrakt nicht stimmt.
Manchmal hat der Hund etwas für ihn Unverträgliches gefressen oder hat eine bakterielle Infektion, die beim Gassi gehen von einem auf den anderen Hund übertragen wird. Oder es bestehen Fehler in der Rationsgestaltung, es wurde zu kaltes oder verdorbenes Futter gefüttert, ein plötzlicher Futterwechsel, Nebenwirkungen von Medikamenten und psychische Situationen wie Stress  – all das kann zu den Ursachen zählen. Darüber hinaus lösen aber auch Futtermittelunverträglichkeiten, Allergien, Parasiten, eine exokrine Pankreasinsuffizienz oder Darmentzündungen den Durchfall aus.

Akut , chronisch oder wiederkehrend

Wir unterscheiden beim Durchfall zwischen drei verschiedenen Krankheitsverläufen:
Akuter Durchfall
Dieser tritt plötzlich auf und verschwindet ebenso schnell wieder. Bei akutem Durchfall lässt sich der Auslöser oft nicht ermitteln. Manchmal weiß der Besitzer, dass der Hund beim Spaziergang irgend etwas „Komisches“ aufgenommen hat und es besteht ein direkter Zusammenhang. Meistens weiß man aber eher nicht, woher es rührt. Bei einer akuten Durchfallerkrankung muss man sich nicht direkt große Sorgen machen, sofern der Hund fit ist, weiterhin Appetit hat und der Kot nicht blutig ist. Akuter Durchfall passiert recht häufig und mit ein paar Tagen diätischer Schonkost erspart man sich meist den Gang zum Tierarzt.
Chronischer Durchfall
Er dauert länger als 14 Tage und eine Ursachenfindung kann sich sehr langwierig gestalten. Oftmals steckt  eine Futtermittelunverträglichkeit-, Intoleranz oder Allergie dahinter. Eine Futterumstellung mit für den Hund verträglichen Komponenten oder einer Eliminationsdiät bringt oftmals bereits den gewünschten Erfolg. Der chronische Durchfall kann aber auch durch zahlreiche Erkrankungen bedingt sein. Hat Dein Hund zusätzlich deutliche Krankheitsanzeichen, wie Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Fieber oder setzt blutigen Kot ab, ist der Besuch beim Tierarzt dringend notwendig.
Rezidivierender Durchfall
Bei in Abständen immer wiederkehrenden Durchfall kann es sich um eine entzündliche Darmerkrankung handeln, die oft in Schüben verläuft und deswegen nur in akuten Phasen Symptome wie Durchfall zeigt. Unbehandelt schreitet diese Erkrankung „unbemerkt“ weiter fort und die Abstände der Durchfallphasen werden immer kürzer – auch hier ist der Gang zum Tierarzt unerlässlich und es muss unbedingt die Ursache gefunden werden!

Was tun ? Schnelle Hilfe ist gefragt

Phase 1 – Mit einem Fastentag zurück auf Null
Eine Nahrungskarenz von max. 24 Stunden ist bei allen Durchfällen eine erste Hilfe. Viele Hunde haben bei Durchfall sowieso keinen Appetit und es kommt durch das Fasten erstmal Ruhe in das Geschehen. Auch Hunde, die ansonsten fit sind und keine weiteren Krankheitsanzeichen zeigen, sollten gut mal 1 Tag ohne Futter auskommen. Die geschädigten Darmzellen können sich dadurch schneller erholen, bzw. erneuern, wenn sie nicht gleichzeitig auch noch arbeiten müssen. Zusätzlich reduziert man durch den Fastentag die Nahrungsgrundlage für Bakterien und unterstützt die reinigende Funktion des Durchfalls.
Ausnahmen  :
 – Welpen , die auf eine konstante Energiezufuhr aufgrund ihres Wachstum angewiesen sind
 – ältere und geschwächte Hunde
 – trächtige und laktierende Hündinnen
 – Hunde, die zu Sodbrennen neigen
Für diese Hunde kannst Du alternativ zum Fastentag die Morosche Möhrensuppe verabreichen, welche Du ganz einfach selbst herstellen kannst . Das Rezept für die Möhrensuppe und weitere Infos findest Du in meinen Beitrag  >  klick hier.
Die Flüssigkeitsaufnahme während des Fastentags ist wichtig – also animiere Deinen Hund zum Trinken ( z.B. durch selbstgemachte Brühe oder orale Rehydrationslösungen) Fenchel-, Kamillen-, Melissen- oder Pfefferminztee können unterstützend eingesetzt werden und haben eine entzündungshemmende, entkrampfende, sowie übelkeitslindernde Wirkung.
Phase 2 – Schonkost
Im Anschluss an den Nahrungsentzug sollte der Hund die nächsten Tage eine Schonkost gefüttert bekommen, damit der Verdauungsapparat so wenig wie möglich beansprucht wird und sich dadurch besser erholen kann. Die Schonkost kannst Du entweder im Fachhandel kaufen oder wie ich es empfehle ganz einfach selbst zubereiten. Du willst wissen wie ? Schau dazu in meinen Beitrag , wo Du weitere wichtige Infos über Zusammensetzung der Schonkost und Futtermenge findest > klick hier.

Keine Besserung in Sicht ?

Sollte trotz Fastentag und Schonkost der Durchfall weiter anhalten und sich der Allgemeinzustandes des Hundes verschlechtern, dann fahre bitte zeitnah zum Tierarzt oder in die Tierklinik. Besonders ein Welpe hat viel geringere Reserven als ein erwachsener Hund und wird bei anhaltendem Durchfall viel schneller geschwächt.
Insbesondere wenn es ohne Verbesserung des Zustands auf den Abend oder gar auf das Wochenende zugeht – fahre bitte noch rechtzeitig vorher zum Tierarzt !

Wann immer es Deinen Hund „erwischt“ – ich hoffe das es nur von kurzer Dauer ist und wünsche deiner Fellnase baldige Genesung !!

Deine Gabi Otten

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