Höherer Nährstoffbedarf im Fellwechsel
Der Frühling ist da, die Tage werden wärmer und somit geht’s auch wieder bei unseren Fellnasen mit dem Fellwechsel los.
Wusstest Du, das während dieser Phase ein erhöhter Bedarf an bestimmten Nährstoffen besteht? Und welche Nährstoffe sind denn nun genau wesentlich an der Haut- und Fellgesundheit beteiligt?
Ich beleuchte diese mal etwas genauer:
Protein und Aminosäuren
Die Haare Deiner Fellnase bestehen zu 95 % aus Protein. Etwa 1/3 seines Tagesbedarfs an Protein braucht Dein Hund allein nur schon für die Gesunderhaltung der Haut und des Haarkleides – also ein erheblicher Anteil!
Im Fellwechsel haben Hunde generell einen höheren Proteinbedarf > insbesondere die langhaarigen Hunde, dessen Proteinbedarf in dieser Phase 20% mehr beträgt! Somit macht es absolut Sinn, die erhöhte Zufuhr an hochwertigem Protein bei allen Hunden in der Fellwechselphase bei der Fütterung zu berücksichtigen , um den Erneuerungs-Prozess des Haarkleids zu unterstützen.
Eine unzureichende, hochwertige Proteinzufuhr wirkt sich bereits innerhalb weniger Wochen auf die Fellqualität aus: Das Haarkleid wird stumpf, die Haare brechen leicht ab und das Fell wirkt wie ausgedünnt.
Wichtige Nährstoffe für Haut und Fell
Zink
Zink ist wichtig für die Erneuerung der Haut und der Wundheilung und sorgt zusammen mit Vitamin C für die Festigkeit des Bindegewebes. Insbesondere bei langhaarigen Hunden steigt der Zinkbedarf während des Fellwechsels an.
Symptome von Zinkmangel: übermäßige Verhornung mit borkiger, rissiger Haut an Pfotenballen, Knochenvorsprüngen, Nasenspiegel, Lefzen. Aufhellung des Haarkleides, bzw. Entstehung von einzelnen weißen Haaren im Fell.
Kupfer
Kupfer ist unter anderem für die Bildung des Haarpigments Melanin wichtig. Eine ausreichende Zufuhr unterstützt eine farbintensive Pigmentierung und bringt die natürliche Fellfarbe optimal zur Geltung.
Symptome von Kupfermangel: Ausbleichen der Haarfarbe bei Jungtieren, Grauwerden pigmentierter Haare, besonders um die Augen und um die Nase. Bei Hunden mit dunkler Fellfarbe (z.B. schwarz) kann ein Mangel zu einer rötlichen Verfärbung der Haare führen.
Übrigens: Der Zink- und Kupferspiegel im Blut ist wenig aussagekräftig – die sichere Diagnose gelingt nur über eine Rationsüberprüfung.
Vitamin A
Vitamin A ist an zahlreichen Funktionen im Organismus beteiligt, unter anderem für die Funktion und den Aufbau der Haut („Epithelschutzvitamin“). Eine Überversorgung von Vitamin A führt zu gestörter Verhornung mit dicker, rissiger und schuppiger Haut. Die Hauptursache einer Überversorgung von Vitamin A ist die übermäßige Leberfütterung. Symptome von Vitamin-A-Mangel: trockene Augen und Bindehautentzündungen.
Besonders die Rassen Cockerspaniel und Shar Pei entwickeln gern eine Vitamin-A-abhängige Dermatose (Ekzem der Oberhaut)
Biotin – Vitamin B7
Biotin ist für die Synthese von Keratin, der Grundsubstanz von Hautepithelien, Haaren und Krallen unentbehrlich. Biotinmangel äußert sich durch sprödes, glanzloses Haar, vermehrte Schuppenbildung, Verblassen der Fellfarbe und übermäßigem Haarausfall.
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren
Für Hunde essenziell ist unter anderem die Omega-6-Fettsäure Linolsäure. Linolsäure ist besonders wichtig für die Regulierung des Wasserhaushaltes der Haut und mitverantwortlich für den Fellglanz.
Ein Mangel an Linolsäure äußert sich typischerweise in stumpfen, rauhen Haarkleid, Haarausfall, verstärkter Ohrenschmalzbildung, nässenden Hautentzündungen (z.B. zwischen den Zehen) und erhöhter Infektionsneigung der Haut, sowie schlechter Wundheilung. Unter anderem führt ein Mangel an Linolsäure zu trockener Haut und in Folge dessen zu Juckreiz.
Eine Rationsüberprüfung macht immer Sinn
Du siehst, dass eine Menge Nährstoffe an der Haut- und Fellgesundheit beteiligt sind.
Fütterungsbedingte Hauterkrankungen können leicht durch selbst zusammengestellte BARF- oder Kochrationen entstehen, die nicht bedarfsdeckend gestaltet sind. Auch Fertigfutter ohne ernährungsphysiologische Zusatzstoffe können zu den oben genannten Mangelerscheinungen führen.
Dann lass Dich von mir beraten und buche eine Rationsüberprüfung – dann hast Du 100% Gewissheit – ich freue mich schon auf Deine Anfrage.
Deine Gabi Otten