Warum sogenanntes Fertig-Barf leider nicht hält, was es verspricht
Viele Hundebesitzer füttern sogenannte Fertigbarf-Produkte – das sind fertige Mischungen aus Fleisch, Innereien, Knochen, Gemüse, Obst und manchmal auch Zusätzen. Klingt erstmal gut und verlockend, da braucht man sich doch über eine Rationsgestaltung keine Gedanken mehr machen.
Die Hersteller deklarieren solche Produkte oft als Alleinfuttermittel, also der komplette Energie- und Nährstoffbedarf soll mit dieser Mahlzeit für jeden Hund abgedeckt sein und suggeriert dem Verbraucher Sorgenfreiheit.
Dies ist leider nicht der Fall!!!
Beim Blick auf die Zutatenliste ist die Deklaration nicht immer eindeutig und somit auch schwierig bis gar nicht zu beurteilen. Die Zusammensetzung ist oftmals mangelhaft, so das separate Ergänzungen notwendig werden. Eine Nährstoffversorgung ist nicht erkennbar und nachvollziehbar.
Folgende Aspekte gilt es beim Blick auf die Packung zu prüfen :
➡Offene Deklaration, d.h. es sollte genau definiert sein, welche Lebensmittel in welcher Menge eingesetzt wurden. Beim Blick auf die Zutatenliste sollte die Zusammensetzung im Großen und Ganzen dem Beuteschema entsprechen. (50% Muskelfleisch, 15% Innereien, 20% Pansen/Blättermagen/ 15% Knochen PLUS 75% Gemüse, 25% Obst, Öle und Zusätze)
Leider sehen sehr viele Zutatenlisten komplett anders aus :
➡Es wird beispielsweise gerne am Muskelfleisch gespart, da es verhältnismäßig teuer ist. So kann ein zu hoher Anteil an bindegewebshaltigen Komponenten bei Deiner Fellnase Blähungen und Verdauungsstörungen verursachen oder ein zu hoher Knochenanteil zu Verstopfungen bis hin zum Knochenkot führen.
➡Daneben ist der pflanzliche Anteil oftmals deutlich über 20 % erhöht. Das spart zwar Produktionskosten, ist aber bedenklich hinsichtlich der Nährstoffversorgung und der Verdaulichkeit.
➡Ebenso kann der Fettgehalt zu hoch oder zu niedrig sein. Häufig werden bei der Herstellung der Barfmenüs Fettabschnitte der Fleischherstellung darin verarbeitet. Somit steigt der Fettgehalt stark an. Ein sehr hoher Fettgehalt ist auf Dauer nicht empfehlenswert, da zu hohe Fettgehalte im Futter unter dem Verdacht stehen, Bauchspeicheldrüsenentzündungen zu verursachen und den Darm stark zu belasten. Hinzukommt, dass die Fettgehalte auf der Verpackung oftmals nicht korrekt vom Hersteller angegeben werden. Hier muss man sich dann auf die visuelle Einschätzung verlassen. Siehst du also beim bloßen Anschauen bereits Fettabschnitte, kann ein angegebener Fettgehalt von 5 % nicht stimmen!
➡Weiterhin sollte das Fertigbarf frei von Schilddrüsengewebe sein, da ein übermäßiger Verzehr von Schilddrüsengewebe zu einer iatrogenen Schilddrüsenüberfunktion führen kann. Die Hunde zeigen sich dann hyperaktiv, aufgeregt und kommen nur schwer zur Ruhe.
➡Ein weiteres Problem ist eine unpassende Zusammenstellung der Innereien. Die Ration sollte zu ca. 15 % aus Innereien bestehen (idealerweise zu 1/3 aus Herz, Leber, Niere, Milz und Lunge). Dabei werden Pansen und Blättermagen extra gezählt. Nicht selten ist der Anteil der Innereien (stark) erhöht, da es günstiger in der Beschaffung ist. Doch auch ein hoher Innereien-Anteil kann gesundheitliche Beschwerden nach sich ziehen. Große Mengen an Lunge oder Euter können beispielsweise Blähungen verursachen. Zu hohe Leberanteile können hingegen zu einer Vitamin-A Überversorgung führen. Fehlende Leberanteile können hingegen zu einer Unterversorgung führen.
➡Beim Knochenanteil lohnt sich der prüfende Blick. Werden zu viel Knochen verarbeitet,drohen Knochenkot und Verstopfung. Werden zu wenig Knochen verarbeitet, stimmt die Calciumaufnahme nicht mehr. In diesen Fällen muss Calcium anderweitig ergänzt werden. Jedoch ist eine passgenaue Supplementierung nahezu unmöglich.
➡Auch die Versorgung mit +Jod kann problematisch sein. Denn auch wenn vom Hersteller Seealgen hinzugegeben werden, kann der tatsächliche Jodgehalt nicht ermittelt werden. Dieser muss vom Hersteller angegeben werden! Andernfalls ist eine passgenaue Ergänzung nicht möglich. Neben Jod ist auch die Versorgung mit Vitamin D meistens unausgeglichen.
Solche unausgewogenen Menüs sollten niemals dauerhaft gefüttert werden!
Du möchtest aber trotzdem gern auf Fertigbarf zurückgreifen?
Dann lasse Dich von mir beraten, indem ich Dein gewünschtes Fertigbarf-Menu genau unter die Lupe nehme und mit weiteren Futterkomponenten und Zusätzen ergänze, damit Deine Fellnase bedarfsdeckend versorgt ist!
Eventuell lässt Du Dich aber auch von mir zu einer für Deinen Hund individuellen BARF-Ration überzeugen, denn so kompliziert ist das gar nicht – da Du von mir alle Informationen bekommst, die Du benötigst und ich Dich in der inkludierten Betreuungszeit begleite, so das für Dich keine Fragen offen bleiben.
Der Riesen-Vorteil ist: Die Ration ist dann wirklich so zusammengestellt, wie es DEIN Hund benötigt; das bekommt kein Fertigbarf alleine hin.
Ich freue mich von Dir zu hören!
Deine Gabi Otten